Informationen zum Industriegebiet und Bürgerentscheid

Kategorie: Allgemein

Stillstand beim Gewerbegebiet Rosenloh

25% der Fläche nicht verkauft – Eigentümer halten Stand

Wie der Teckbote und die Stuttgarter Zeitung berichteten, sind nach wie vor die Eigentümer von insgesamt 25% der Flächen nicht bereit, zu verkaufen. Dadurch könnte die Ansiedlung von Cellcentric in Weilheim noch abgewendet werden.

Noch hält das Joint-Venture von Daimler Truck und der Volvo Group zwar am Standort Weilheim fest. Da aber bereits 2025 die Produktion anlaufen soll, sucht das Brennstoffzellen-Unternehmen nach anderen Standorten.

Mehr unter:

https://www.teckbote.de/nachrichten/lokalnachrichten-weilheim-und-umgebung_artikel,-beim-weilheimer-gewerbegebiet-rosenloh-herrscht-stillstand-_arid,303518.html

BUND lehnt den ausgelegten Bebauungsplan Rosenloh ab

Das geplante Industriegebiet Rosenloh birgt in allen thematisierten Schutzgutkategorien erhebliche Verschlechterungen und Risiken

Der BUND bewertet in seiner Stellungnahme zum in Weilheim ausgelegten Bebauungsplan die Auswirkungen sowie die Möglichkeiten zur Reduzierung von Schäden für die Schutzgutkategorien Luft, Lärm, Wasser sowie Boden, Klima und Biotop. Der Verlust der Umweltleistungen von Böden ist nicht auszugleichen. Der Erhalt landwirtschaftlicher Nutzfläche ist zur Sicherung lokaler Nahrungsproduktion zwingend notwendig. Daraus ergibt sich zwingend die Notwendigkeit die Inanspruchnahme von Böden zu minimieren und spätestens nach einer Übergangsfrist auf den weiteren Verbrauch landwirtschaftlicher Fläche zu verzichten. Durch die Stadt wurde eine mögliche Reduzierung des ausgewiesenen Gebietes bisher nicht in Erwägung gezogen. Ein späterer Bauabschnitt Rosenloh II sollte bereits jetzt verbindlich ausgeschlossen werden.

Schutzgut Luft

Der Weilheimer Hauptluftstrom läuft über die Flächen im Rosenloh und wird durch die geplante mehrere hundert Meter lange und fünfzehn bis achtzehn Meter hohe Megafabrik durchschnitten. Insbesondere im Sommer sind Temperaturerhöhungen im besiedelten Bereich die Folge. Zudem können sich Luftschadstoffe wie Feinstaub und Ozon aufkonzentrieren, da sie im nächtlichen Luftaustausch nicht mehr ausreichend abtransportiert werden.

Schutzgut Lärm

Dem Bürgerentscheid wurde für „Rosenloh“ die Nutzung als „Gewerbegebiet“ zu Grunde gelegt! Nun werden 60 Prozent des Gebietes als Industriegebiet ausgewiesen und damit erheblich höhere Schadstoff- und Lärmemissionen ermöglicht. Insbesondere der zulässige nächtliche Lärm von Einzelereignissen ist somit in einem Industriegebiet in der Wahrnehmung der Menschen viermal lauter als der eines Gewerbegebietes.

Schutzgut Wasser

Die notwendige Anpassung an den Klimawandel erfordert eine Erhöhung des Speichervermögens von Böden und im Sinne von vorsorgender Anpassung die Vermeidung großflächiger Versiegelung. Der BUND fordert die Einholung eines Wassergutachtens, um die durch großflächige Versiegelung erwartbaren Minderung von Speicherkapazität und das sich daraus ergebende erhöhte Risiko für Überschwemmungen für die Kommune Holzmaden angemessen zu reduzieren.

Die Verwendung von Wasserstoff im Verkehrssektor leistet keinen wirklichen Beitrag zum Klimaschutz. Grund ist der sehr schlechte „Wirkungsgrad“ der Wasserstofftechnologie in der Mobilität. Drei Viertel der eingesetzten elektrischen Energie geht im Herstellungs- und Umwandlungsprozess als Wärme verloren. Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass die Brennstoffzelle bei LKWs aufgrund der niedrigen Effizienz nur eine Nischenanwendung bleibt.

Der BUND fordert die Einholung eines neuen Artenschutzgutachtens, die Erstellung eines aktuellen Umweltberichtes und die Aktualisierung der Datenlage.

Beim Bürgerentscheid haben sich fast 1.500 Weilheimerinnen und Weilheimer gegen die Überbauung von Rosenloh ausgesprochen. Ein erheblicher Anteil der Weilheimer Bürger ist damit der gleichen Meinung wie die Umwelt- und Naturschutzverbände BUND, LNV und NABU. Nicht zuletzt aus diesem Grund fordert der BUND eine sorgsame Abwägung der Umweltgesichtspunkte und eine Minimierung von Eingriffen.

Wer wir sind

Wir sind eine Gruppe engagierter Weilheimer Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Durchführung eines Bürgerentscheids zum Thema „Industriegebiet Rosenloh“ einsetzen.

Wir sind der Meinung, …

… daß ein derart massiver Eingriff in den Charakter, den Verkehr, die Wohnungssituation und – kosten und letzten Endes fast alle Aspekte des Zusammenlebens in unserem Städtle alle Bürger angeht, und daher auch von allen Bürgerinnen und Bürgern entschieden werden soll, ja muß.

.. daß in Deutschland, und auch — entgegen aller Verspreche in Wahlprogrammen seit 2011 durch grün geführte Landesregierungen — in The Länd“ und auch bei uns in Weilheim allzu leichtsinnig, ja verantwortungslos mit wertvollem Boden und Flächen umgegangen wird.

Wir sind weiterhin überzeugt, daß Klimaschutz und Flächenschutz Hand in Hand gegen müssen, und daß hierfür jeder Einzelne und auch jede Kommune Verantwortung übernehmen muß.

Immerhin ist die weltweite Klimaproblematik das Ergebnis der Summe unzähliger kleiner Versagen auf lokaler und regionaler Ebene. Folgerichtig ist auch effektiver Klimaschutz nicht allein eine Verantwortung von Vereinten Nationen und Regierungen.

So richtig und so wichtig dies auch ist, es reicht schlichtweg nicht mehr, allein die Regierungen weit entfernter Länder zu kritisieren, deren politische Einstellung uns nicht passt.

Nein, wir müssen unsere Hausaufgaben auch hier und jetzt in unserem Land und unmittelbar vor unseren eigenen Haustür machen.

Donzdorf, Uhingen, Hungerberg … kommt jetzt Weilheim?

Im Jahr 2018 ließ der Verband Region Stuttgart von der Forschungsgruppe Wahlen eine Bürgerumfrage durchführen, die verdeutlichte: Die Bürger stimmen mehrheitlich mit dem von der neuen Regierungskoalition im Ländle aus Grünen und CDU gemachten Versprechen einer „Netto-Null“ beim Flächenverbrauch (s. Koalitionsvertrag 2021-2026 der Landesregierung Baden Württemberg S. 137f.) überein:

Auf die Frage, ob bisher unbebaute Flächen erhalten oder bebaut werden sollten, ergab die Umfrage eindeutige Ergebnisse: für Strassenbau sind gerade einmal 25% der Befragten für einen Überbauung der Flächen. 69% sind dagegen.

Beim Erhalt oder zur Sicherung von Arbeitsflächen sind die Ergebnisse ebenfalls klar. Eine Mehrheit von 52% sprechen sich für den Flächenerhalt aus, und nur 38% stimmen der Bebauung zu diesem Zweck zu.

Derselbe Verband Region Stuttgart ist es nun, der gemeinsam mit der Verwaltung der Stadt Weilheim nicht nur diese Ergebnisse zum wiederholten Male ignoriert. Stattdessen wird nach gleich drei krachenden Niederlagen bei Bürgerentscheiden im Umland offenbar lieber nach dem Motto „Augen zu und durch“ erneut der Kopf gesenkt und erneut Anlauf genommen.

Das Gremium von 25 „Zufallsbürgern“, die nun unter enormem Zeitdruck ein nicht verbindliches (sic!) sogenanntes „Bürgergutachten“ erstellen soll, sind wohl eher ein „Feigenblatt“, um Bürgerbeteiligung zu simulieren. All dies „nur“, damit ein extrem straffer Zeitplan für die gewünschte Grundsteinlegung des Hauptinvestors sichergestellt werden kann.

Unter der Oberfläche brodelt es in Weilheim schon heute, denn viele Bürger sind mit diesem Vorgehen und auch der großflächigen Bebauung zwischen Städtle und Autobahn so gar nicht einverstanden.

Sollten sie nicht direkt und unmittelbar an dieser Entscheidung beteiligt werden?
Immerhin geht es hier um die langfristige Zukunft ihrer Heimat, die – übrigens in der gleichen Umfrage aus dem Jahr 2020 in Weilheim – von einer überwältigenden Mehrheit ihrer Bewohner wegen ihrer ruhigen und ländlichen Lage mitten in der Natur so geschätzt wird (siehe Fragen 2 und 3, Seite 11 der Ergebnispräsentation).

Jetzt ist es wichtig, daß die Gegenstimmen sich recht bald organisieren und Gegenmaßnahmen einleiten.

Hierzu laden wir herzlich ein zu einer Online-Diskussion über Zoom-Meetin am Donnerstag, 02. Dezember, 19:00Uhr

Zoom-Link: https://us02web.zoom.us/j/82447435906
Meeting-ID: 824 4743 5906

Sie möchten weitere Infos?

E-Mail: rosenloh@web.de

Mobil: 0162 462 9605

Wer wir sind

Wie sind eine Gruppe engagierter Weilheimer Bürger, die sich für den Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen, Baumschulpflanzungen und Streuobstwiesen im Gewann Rosenloh einsetzen.

Wir sind überzeugt, daß ernst gemeinter Klimaschutz ohne konsequenten Boden- und Flächenschutz nicht zu machen ist.

Dafür setzen wir uns ein und fordern deshalb, daß ALLE Bürger Weilheims zu dieser wichtigen Entscheidung in Form eines Bürgerentscheids befragt werden.

Personen

Dirk Unkelbach

ich bin seit meinem Zuzug nach Weilheim vor 10 Jahren ehrenamtlich u.a. im Naturschutzbund Deutschland (NABU) auf diversen Feldern aktiv.

Zusammen mit einigen weiteren Mitstreitern war ich in meiner Funktion als Mitglied des Vorstandsteams der NABU-Ortsgruppe „Teck“ an den beiden Runden Tischen beteiligt, die im September und Oktober 2021 von der Stadtverwaltung zum Projekt „Industriegebiet Rosenloh“ einberufen wurden.

Gemeinsam mit anderen besorgten Mitbürgern haben wir diese Plattform gegründet, um auch kritischen Stimmen in der öffentlichen Diskussion um das Projekt Gehör zu verschaffen.

Daher weisen wir auf den in unseren Augen unzeitgemäßen und nicht verantwortbaren Flächen- und Bodenverbrauch sowie weitere Risiken, Folgeeffekte und Unwägbarkeiten des Projekts hin.

Bei Fragen, Gesprächsbedarf und gerne auch konstruktiver Kritik erreichen Sie mich über

dirk.rosenloh-bewahren@web.de