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Fakten zum Industriegebiet Rosenloh wurden bisher nur wenig bekanntgegeben.
Als Unternehmer frage ich mich, warum keine nachvollziehbare Finanzplanung veröffentlicht wird. Immerhin zeigen Studien, dass Kommunen bei neuen Gewerbegebieten langfristig oft Geld drauflegen.
Dirk Unkelbach
Genau betrachtet, weiß die Öffentlichkeit bisher nur, was, wo und wie groß geplant ist. Sie weiß beispielsweise nicht, dass Grundstückseigentümer keine Enteignungen für den Bau von Gewerbeflächen befürchten müssen.
Vor allem bleibt der finanzielle Aspekt bisher ohne Fakten unterlegt!
– Die „große Chance“ für Weilheim durch Cellcentric wird nicht durch eine transparente und nachvollziehbare Finanzplanung untermauert.
– Studien zeigen immer wieder: Erwartete Einnahmen werden meist deutlich überschätzt und die tatsächlichen laufenden Ausgaben oft unterschätzt.
– Entgegen der landläufigen Meinung erhalten Gemeinden nur einen Teil der Gewerbesteuern. Ein bedeutender Anteil muss nach einem wechselnden und komplizierten Schlüssel u.a. an den Kreis und für den kommunalen Finanzausgleich abgeführt werden und reduziert den finanziellen Spielraum weiter.
Nein zum Industriegebiet, weil…
Weil Boden nicht Dreck, sondern unsere Lebensgrundlage ist.
… unsere Lebensmittel auf Äckern wachsen, nicht im Supermarkt.
… in Weilheim 30 Hektar landwirtschaftlicher Boden unwiederbringlich verloren gehen würden.
… wir mit jedem verlorenen Quadratmeter Acker noch abhängiger von Lebens- und Futtermittel-Importen werden, als wir es heute schon sind.
… jeder vernichtete Quadratmeter fruchtbaren Bodens bei uns in ärmeren Ländern Urwaldrodungen verursacht, nur um unsere Lebens- und Futtermittel anzubauen.
… importierte Lebensmittel klimaschädlich bis zu uns transportiert werden müssen.
… Lieferengpässe durch eine Pandemie, einen Schiffsunfall im Suez-Kanal und sogar Kriege keine Panikmache, sondern leider sehr real geworden sind.
… die Qualität und Verfügbarkeit lokaler Lebensmittel gesünder, ökologischer und nachhaltiger ist als alle Alternativen.
… ein intakter Boden der günstigste und nachhaltigste CO2- Speicher ist, den wir uns wünschen können.
… wir darum dem Boden endlich den Wert und Schutz zukommen lassen sollten, den er als unsere Lebensgrundlage verdient!
Weil uns die Politik seit Jahrzehnten ein Ende des Flächenverbrauchs verspricht, in der Realität aber unbeirrt auf hohem Niveau weiter Flächen versiegelt.
… wir endlich die selbsttrügerischen Vorwände überwinden müssen, wie: „wenn wir nicht bauen, dann machen es die Anderen“
… oder „nur noch dieses eine Baugebiet, dann ist Schluss …“
… das Rosenloh für viele Anwohner Erholungsraum, Sportstätte und der Ort für eine Pause in der Natur direkt vor der Haustür ist, welcher durch ein Industriegebiet unwiederbringlich zerstört würde.
… Neubaugebiete, Autobahnausbau- und Schnellbahntrasse schon seit Jahrzehnten immer mehr am heute noch ländlichen und daher lebenswerten natürlichen Umfeld Weilheims nagen.
… die Entwicklung des lokalen Gewerbes durch Nachverdichtung erfolgen sollte. Erst dann dürfen Neuausweisungen und diese nur mit echten Ausgleichmaßnahmen erfolgen.
… die sogenannten „Ausgleichsmaßnahmen“ die endgültige Zerstörung riesiger natürlicher Flächen in Wirklichkeit niemals wieder gut machen.
… wir Weilheimer Bürgerinnen und Bürger hier uns ganz konkret für einen verantwortungsbewussteren Umgang mit wertvollen Ackerflächen entscheiden können!
Weil „klimafreundlich“ häufig als Argument missbraucht wird
… eine Technologie nur dann als „klimafreundlich“ bezeichnet werden sollte, wenn sie wirklich in ihrem Gesamtprozess nachhaltig mit Ressourcen umgeht.
… im Fall von Wasserstoff bis zu 70% der eingesetzten Energie für Herstellung, Transport, Lagerung und Umwandlung (Brennstoffzelle) verschwendet und für den Schwerlast-Fernverkehr am Ende nur etwa 30% „klimafreundlich“ genutzt werden.
… der Schwerlast-Fernverkehr auf die Schiene gehört.
… bei uns auch langfristig keine ausreichenden Mengen „grüner“ Wasserstoff aus nachhaltigen Energiequellen gewonnen werden kann, sondern fossile Energieträger wie Kohle, Erdgas eingesetzt werden müssten.
… der „grüne“ Wasserstoff aus regenerativen Energien deshalb mit Tankschiffen teuer und klimaschädlich z.B. aus Australien oder Namibia importiert werden muss, wir uns energetisch noch weiter von anderen Ländern abhängig machen.
… die in Weilheim hergestellten Brennstoffzellen anschließend klimaschädlich über die Straße zur Fabrik für die Endmontage transportiert werden müssten.
… es keinen klimafreundlichen Bahnanschluss für das Industriegebiet Rosenloh gibt.
Weil leider nicht jede Technologie und nicht jeder Arbeitsplatz eine rosige Zukunft hat, auch wenn die Werbung vielversprechend „Zukunftstechnologie“ ankündigt.
… viele Experten (z.B. Patrick Plötz vom renommierten Fraunhofer) für zu teuer halten und gar nicht erst einsetzen wollen sowie die Zukunft in der effizienteren Batterietechnologie sehen.
… der notwendige Aufbau einer zusätzlichen teuren Tankstellen- Infrastruktur für Wasserstoff eher unwahrscheinlich und kaum finanzierbar sein dürfte.
Zur Erreichung der Klimaschutzziele für den Verkehrssektor kann Wasserstoff als Kraftstoff selbst unter optimistischen Bedingungen nur einen geringen Beitrag leisten. In mobilen Anwendungen muss der Wasserstoff zudem in Tanks gespeichert werden. Hierzu muss er aufwändig unter Energieverbrauch komprimiert oder durch Abkühlung verflüssigt werden.
Quelle: www.umweltbundesamt.de
… aus allen diesen Gründen noch vollkommen unklar ist, ob die Brennstoffzelle am Markt überhaupt bestehen und langfristig sichere Arbeitsplätze bieten kann.
… die Firma Cellcentric – vermutlich bedingt durch eben diese Unsicherheiten – den Ausbau ihrer Aktivitäten und Arbeitsplätze auf die angekündigte Gesamtzahl erst in mehreren Stufen plant.
… die gesamte Region, sogar die Stadt Weilheim selbst, über Fachkräftemangel klagt, sich die Situation durch die Ansiedlung der Cellcentric für die lokalen Betriebe weiter verschärft.
… nur durch eine nachhaltige Entwicklung eines breit aufgestellten lokalen Gewerbes in der Zukunft attraktive sowie sicherere Arbeitsplätze entstehen können!
Faktencheck zum Industriegebiet Rosenloh
Weil Wohn-, und Industriegebiete zwar gerne als lukrative Geldbringer dargestellt werden, in der Realität aber nicht selten Verluste für die Gemeindekassen produzieren.
… seriösen Studien zufolge Einnahmen aus Gewerbegebieten vor der Entscheidung meist überschätzt und Ausgaben und Folgekosten deutlich unterschätzt werden.
… laut dieser Studien bei Baugebieten mehr „aus dem Bauch heraus“ statt auf der Basis zuverlässiger Finanzprognosen entschieden wird.
… besonders Folgekosten für notwendige Infrastruktur außerhalb des eigentlichen Baugebietes gerne übersehen werden.
… das Risiko von typischen Schwankungen in der Geschäftsentwicklung von Unternehmen und damit der Steuereinnahmen außer Acht gelassen wird.
… die Gefahr einer ernsthaften finanziellen Schieflage des Projekts groß ist, wenn ein einzelnes Unternehmen – wie im Fall Rosenloh die Cellcentric – allein über die Hälfte der eingeplanten Einnahmen auf sich vereint und dies nicht durch besonders gute Ergebnisse anderer Unternehmen aufgefangen werden kann.
… bis heute kein aussagekräftiger Finanzplan für das Gewerbegebiet Rosenloh vorgestellt wurde, um erhoffte Einnahmen nachvollziehbar darzulegen.
… bis dato keine Risikoanalyse für die Absicherung möglicher unerwünschter Szenarien vorgelegt werden konnte.
Weil ein Verkehrsproblem an der Aral-Kreuzung und der L1200 teilweise verbessert wird, gleichzeitig aber 1.500 Fahrten pro Tag als zusätzlicher Verkehr im Städtle und auf dem Egelsberg entstehen.
.… die insgesamt 4.700 zusätzlichen Fahrten durch Pendler geballt zu Beginn und Ende der Arbeitszeiten auftreten werden.
… der Kolonnenverkehr bei Stau auf der A8 weiterhin zusätzlich durchs Städtle rollt und vom Verkehrsgutachter als „Sondereffekt“ nicht einbezogen wurde.
… eine zusätzliche Straße noch nie für weniger Verkehr gesorgt hat.
… die große Mehrheit von uns Bürgerinnen und Bürger Weilheim so lebenswert finden, weil es noch naturnah und ländlich ist.
… weil wir nicht in einer Industriestadt wohnen wollen.
… der Wohnungsmarkt noch schwieriger, die Mieten und Kosten höher werden und sich viele das Wohnen in Weilheim nicht mehr werden leisten können.
… noch mehr Druck auf zusätzlichen Wohnungsbau zu erwarten ist, und dadurch weitere Wiesen und Äcker versiegelt würden.
… völlig unklar ist, ob die Berufspendler tatsächlich in Weilheim einkaufen und der lokale Einzelhandel profitieren wird.
Faktencheck zum Industriegebiet Rosenloh
liebe Mitbürger,
NEIN wird mein Votum zum Bürgerentscheid heißen !
Weil mir bis dato noch kein Finanzierungsplan bekannt ist,
Weil über notwendige und weitere Infrastruktur mir ebenfalls nichts bekannt ist , hier denke ich besonders an Starkregen Ereignisse und deren Folgen.
Wenn ich auf Weilheimer Gemarkungsflächen spazieren gehe und all die seit Jahren verstopften Birkorinnen und Gullys sehe wird mir ein wenig Anders.
Die Stadt kann ja noch nicht einmal bestende Struckturen funktionsfähig halten !
hierzu kann ich nur sagen “ Die Kirche im Städle ( Dorf) lassen“.
Lieber Herr Gravert,
ich Frage mich was würde es bringen, wenn ein Finanzplan veröffentlicht wird, den nur Fachleute verstehen. Da würde doch das jede Seite Ihre Sicht auf diesen Plan deuten. Keiner weiß und das wird hier auch beschrieben, wie erfolgreich die Brennstoffzellen werden. Dann kann man auch nicht verlangen, irgend welche Zahlen zu veröffentlichen, die immer spekulativ bleiben.
Abgesehen von den überquellenden Gullydeckel die mir in Weilheim noch nicht aufgefallen sind, deute ich Ihr Statement
“ Die Kirche im Städle ( Dorf) lassen“. Eher als ein Aufruf zum Stillstand und gegen eine Zukunft der jungen Weilheimer!
In der Tat wäre ein Finanzplan komplex, weil die zu- und Abflüsse von kommunalen Geldern bei uns extrem komplex ist und von vielen Unwägbarkeiten abhängt.
Gerade darum haben wir einen ausgewiesenen Experten, Dr. Thilo Sekol, eingeladen, dem am 13.4. ein wenig Licht in dieses Dunkel bringen wird.
Fest steht aber auch, daß seriöse Studien schon seit Jahren zeigen, daß Gewerbegebiete gerne „aus dem Bauch heraus“ entscheiden werden, weil diese nunmal in dem Ruf stehen, Geld für die Gemeindekassen zu spülen. Im Ernst? Keine Bank würde ein Haus finanzieren ohne eine solide Finanzplanung!
Dieselben Studien zeigen auch, daß im Nachhinein betrachtet der erhoffte Gewinn aus Gewerbegebieten durch laufende Ausgaben nicht selten mehr als aufgefressen wird. Der Traum vom Geldbringer Gewerbegebiet wird wegen der komplexen Finanzstrukturen aber weitergeträumt, weil so recht keiner durchblickt, woher die zusätzlichen Kosten kommen und auch nur in absoluten Ausnahmefällen ein echtes Controlling dieser Zahlen betrieben wird. Immerhin entsteht ein Teil davon auch außerhalb der eigentlichen Fläche, z.B. im Bereich der städtischen Infrastruktur, welch durch mehr Gewerbe mit all seinen Folgen insgesamt mehr belastet wird.
Bemerkenswert ist doch im Fall Rosenloh, daß zwar alle darüber reden, man solle nach „Fakten“ entscheiden. In Wahrheit ist außer der zu versiegelnden Fläche und ihrer Lage sowie dem Hauptinvestor nichts bekannt. Damit ist immerhin klar, daß die landwirtschaftliche Fläche weg ist.
Daran ändert auch nichts, daß die dortigen Bewirtschafter an anderer Stelle Tauschflächen erhalten, denn diese werden in einer Art Dominoeffekt wieder anderen Bewirtschaftern fehlen.
Über Ausgleich wird nicht geredet, weil ja der Bebauungsplan noch nicht steht.
Wahr ist aber doch, daß Ackerland nach dem Gesetz kaum einen Wert hat, während die Ausgleichsmaßnahmen so hoch bewertet werden, daß wenige (zig, hundert?) Meter Fischtreppe oder einige Obstbäume riesige landwirtschaftliche Flächen „ausgleichen“ können. Diese Relation verschweigen die Befürworter lieber. Können und wollen wir uns das leisten, zumal hunderte anderer Gemeinden in Deutschland, ja sogar in den Nachbargemeinden gerade genau das Gleiche machen und jeden Tag (!) in Deutschland mehr als die doppelte Fläche von Rosenloh asphaltiert und betoniert wird? Wer fängt endlich an, mit diesem Wahnsinn aufzuhören?
Alles weitere liegt in der Zukunft und regt logischerweise zum Träumen von „großen Chancen“ für die Einen und zu Befürchtungen für die Anderen an.
Die Verkehrsflüsse sind Projektionen und lassen die gar nicht so seltene „Ausnahmesituation“ Stau auf der A8 aus, beschreiben aber signifikante Zuwächse für die Innenstadt und Egelsberg durch Pendler.
Nach vorläufigen Angaben baut übrigens Cellcentric die Produktion nur einstöckig und plant scheinbar nicht einmal, zumindest Verwaltung und Parkflächen auf dem Dach der Produktion unterzubringen, um Flächen zu sparen.
Wer sich die stark schwankenden Gewerbesteuereinnahmen der Stadt Weilheim über die Jahre ansieht (siehe Mitteilungsblatt) bei einer guten Durchmischung der Branchen und Unternehmensgrößen kann doch ahnen, was passiert, wenn die Zahlungen eines einzigen Großunternehmens mal nicht dem „durchschnittlichen Hektarertrag“ entsprechen. Davon konnten zuletzt einige Daimler-Standorte wie Sindelfingen, Rastatt, Wörth etc. wegen ihrer großen Abhängigkeit von einem Großinvestor ein trauriges Lied singen.
Ein ordentlicher Finanzplan enthält eindeutige Annahmen und beschreibt Szenarien auf der Einnahmen wie der Ausgabenseite. Er kann bei aller Komplexität im Detail dennoch einen guten Überblick geben über die Chancen und Risiken, die bei einem Projekt entstehen. Will der Gemeinderat, wollen wir Bürgerinnen und Bürger allen Ernstes über ein derartiges Projekt abschliessend entscheiden, ohne eine solche Basis?
Lieber Herr Unkelbach, Ich lese in Ihren langen Ausführungen Frust und Ärger, gegen Großbetriebe, Bürgermeister und Firmen die Steuern bezahlen. Mit Ihrer Haltung sich gegen diejenigen zu Stellen die Ihnen und Ihren Kinder den Wohlstand finanzieren bedauere ich sehr, denn ich schätze diesen Wohlstand den nicht jeder auf der Welt genießt. Mein Chef jedenfalls ist nicht so wie sie schreiben.
Ich verstehe nichts von Finanzplänen und Ihr sicherlich auch nicht. Ich würde auch keinem Glauben schenken, weder Euch, noch einem Dr, Thilo Sekol über den man nichts im Internet findet, noch sonst jemanden, da das kein Bürger nachprüfen kann. Finanzpläne sind was für Fachleute und ich gehe fest davon aus, dass die Stadt diese beauftragt hat. Mir ist auch sonst nichts bekannt, dass unsere Stadt bei einer Planung schlechte Arbeit geleistet hat. Im Gegenteil lese ich sehr oft, dass Weilheim Zuschüsse aller Art bekommt.
Beim lesen Ihrer Zeilen bekommt man unweigerlich den Eindruck, dass Sie das Grundvertrauen in jeden und alles verloren haben. Ich bedaure das sehr, wünsche mir aber, dass Sie deshalb nicht die Zukunft von Weilheim und uns jungen Bürgern verbauen.
So ist das also in eurer Welt.
Man veröffentlicht nur das was man hören möchte.
Das passt zu Euch! Stillstand und Verhinderung einer weltweit benötigten Technologie wegen ein paar Wiesen. Man muss schon sehr, sehr Naiv sein, wenn man für den Naturschutz, ausgerechnet gegen den Umweltschutz kämpft.
Ich verstehe Ihren Einwand nicht!
Aber Ihrer Welt scheint es so zu sein: Man verallgemeinert polarisierend Natur- und Flächenschutz mit Verhinderung und Stillstand. Man muss schon sehr, sehr naiv sein, wenn man beim derzeitigen Blick ins Supermarktregal und auf die eklatant steigenden Preise, „ein paar Wiesen“, auf denen regional produzierte und importunabhängigerLebensmittel wachsen, für eine Technologie opfert, die einen Wirkungsgrad von gerade mal 26% hat und mit Wasserstoff betrieben wird, der weltweit einen grünen Anteil von 1% hat.
…weil 500 zusätzliche Wohneinheiten in Weilheim (lt. Herrn BM Züfle bei der Info-Veranstaltung in der Limburghalle vom 29.03.2022) ebenfalls eine große Menge an weiteren Flächenversiegelungen und Wegfall an bestehender Vegetation nach sich ziehen muss. Siehe z. B. https://www.weilheim-teck.de/fileadmin/Dateien/Dateien/Bebauungspläne/Kirchheimer_Straße/aufstellungsbeschluss20211025143938.pdf – hier sind Buntspecht, Grünspecht, Graureiher, Eichhörnchen und zahlreiche weitere Tierarten heimisch und werden verdrängt werden.
Hallo Herr Besener,
Bei den Vögeln da bin ich bei Ihnen, jedoch wegen den Wohnungen, da haben Sie aber etwas falsch verstanden. Ich habe auch mitgehört und Herr Züfle sagte nur, schon alleine wegen der bisherigen Demographischen Situation, müssten 500 neue Wohneinheiten her. Laut Cellcentric kommen die meisten Arbeiter aber aus der direkten Umgebung und benötigen aktuell keine neue Wohnung.
„Laut Cellcentric kommen die meisten Arbeiter aber aus der direkten Umgebung und benötigen aktuell keine neue Wohnung.“ – Diese Aussage zeigt das wahre Gesicht dieses Unternehmens und vor Allem, auf welch wackeligen Beinen dessen Lügengerüst steht. Bei Cellcentric sollen ja so viele Arbeitsplätze entstehen. Über die Wohnsituation von Menschen, die zukünftig mal dort beschäftigt sein könnten, kann Cellcentric nur spekulieren, wenn überhaupt. Cellcentric wird weitere Flächenversiegelungen durch neue Wohngebiete mit sich bringen. Wer irgendwann das prä-Züffle-Weilheim mit dem post-Züffle-Weilheim vergleicht, wird sehen, wie sich die Stadt wie Hefe ausgedehnt hat und immer mehr Natur zerstört wurde. Siehe Gänsweide II. Nicht ohne Grund entschieden sich andere Gemeinden wie Uhingen oder Dettingen gegen die Ausweitung der Gewerbeflächen. Ich hoffe, dass genügend Weilheimer auch zur richtigen Einsicht gelangen. NEIN zum Rosenloh!
Ich stimme NEIN – weil ich ein naturnahes und lebenswertes Weilheim erhalten will. Für die Weilheimer Unternehmen gibt es alternative Möglichkeiten der Expansion im Innenraum. Wann hört der Flachdach-Hässlichkeitswahn endlich auf und das Ortsbild der malerischen Zähringerstadt wird endlich erhalten und gepflegt statt weiter zerstört? Muss das Städtchen von allen Zugangsseiten hässlich werden? Zum Standort in der Gegend ein alternativer Vorschlag: In Lenningen gibt es ein riesiges Industriegebäude MIT eigenem Bahnanschluß (ehem. Papierfabrik)! Wenn schon umwelt- und ressourcenschonend, dann bitte sinnvoll mit Verstand und nicht mit dem Holzhammer.
Ich arbeite bei einer Weilheimer Firma die seit 10 Jahren Erweiterungsflächen sucht.
5 mal wurde meinem Chef ein Grundstück in Weilheim weggeschnappt da die Nachfrage seit vielen Jahren extrem hoch ist. Wir haben Aufträge verloren und mein Chef ist inzwischen verzweifelt. Wie kommt man dazu, so eine Behauptung aufzustellen, dass es genug Flächen für Weilheimer Firmen gibt.
Ausgerechnet Menschen aus Kirchheim meldet sich, wo Kirchheim doch alles zubaut und man nur noch Neubaugebiete sieht, ohne jemals einen Bürger gefragt zu haben.
Wie frech und skrupellos den eigenen Kirchheimer Interessen geschuldet, muss man denn sein, hier gegen das Industriegebiet und die Arbeitsplätze Weilheimer Bürger zu Voten.
Den Vorschlag die Weilheimer Firmen und deren Mitarbeiter, hunderte LKW nach Oberlenningen ins Tal bei Tempo 30 zu schicken, muss man wohl nicht weiter kommentieren.
Was ganz wichtig ist: ihr müsst vor dem Bürgerentscheid Alternativen aufzeigen.
Könnte Daimler nicht in leerstehenden Hallen z. B. in Sindelfingen oder Mettingen oder Untertürkheim produzieren?? Erst bestehende Flächen nutzen!
Wir müssen die Transformation hinbekommen. Die Technologien sollen hier bleiben.
Aber wir driften gerade von der schwarzen Umweltverschmutzung in eine grüne Umweltverschmutzung.
Sehr zu empfehlen: Bücher von Niko Paech, Wachstumskritiker.
Ich halte das Argument, der fehlenden Fachkräfte für komisch. Wird hier ernsthaft angenommen das jemand der Z.B Mechatroniker werden will, falls Cellcentric nicht in Weilheim ansässig wird, nun auf einmal den Pinsel in die Hand nimmt oder Brötchen backt? Es besteht in Weilheim an Angebot an Arbeitsplätzen aber keine Nachfrage an Bewerbern. Cellcentric bedient sich einer anderen Klientel die in Weilheim sowieso nicht bedient wird. Wer in der Automobilindustrie arbeiten will, der geht nach Stuttgart. Fachkräftemangel ist eine nationale Plage die nicht nur uns betrifft, niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen, magere Zukunftschancen. Und da wundert man sich das die Arbeitsplätze nicht umkämpft sind? So wie üblicherweise die Prämien beim Daimler ausfallen, werden sich die Leute um die Plätze bei Cellcentric schlagen.
Verstehe auch nicht warum man sich hier über Nachhaltigkeit und Selbstversorgung beschwert. Die Handvoll Wiesen werden uns nicht ernähren. Wir besitzen keine oder kaum natürliche Ressourcen und werden immer von Importen abhängig sein. Es hilft auch nicht das viele Landwirtschaftlichen Betriebe hinschmeißen weil es sich nicht lohnt. Die Fläche die landwirtschaftlich genutzt werden könnte ist bei weitem nicht ausgereizt. Die Wurzel dieses Problem liegt an den Ramschpreisen in den Supermärkten und der Missachtung der Landwirte seitens der Politik über Jahrzehnte. Das wird sich mit oder ohne Rosenloh nicht ändern und unsere Selbstversorgung in Sachen Nahrung wird weiterhin erbärmlich bleiben.
Und der Klimawandel schlecht hin. In China werden Tag und Nacht die Kohlekraftwerke laufen, in Indien genauso. Wir können Deutschland komplett zu betonieren oder alles abreißen und alle Selbstmord begehen. Würde dem Klima so oder so nichts nützen, aber wenigstens kann man behaupten man hat etwas getan.
Ach, und die nachhaltigen Batterien, wo kommt der Kobalt her? Unter welchen unmenschlichen Bedingungen wird dieser gefördert? Und wie wird der Strom produziert der die Batterien nährt? Entsorgung der Batterien? Egal. Sind trotzdem sauber und nachhaltig.
Finanziell lässt sich nicht viel sagen, nicht sehr transparent, typisch für Züffle. Risiken sind wie immer vorhanden. Aber Immerhin wird Cellcentric von Daimler Trucks gestützt. Und wenn man bedenkt wie stark auf Elektro gesetzt wird, obwohl dies schlechter als der normale Verbrenner ist, dann bezweifle ich stark dass hier nicht ebenfalls sehr viel Geld fließen wird. Auf biegen und brechen. Natürlich kosten solche Unterfangen viel Geld, aber selten werden sie von Giganten wie Daimler gestützt und mit Rosenloh werden wir zukünftig Erträge ernten, eine typische Investition. Kosten und Risiken 100% voraussagen kann keiner. Man kann nur erraten und schätzen. Wir werden nie wieder solch eine Möglichkeit erhalten. Weilheim ist ein ländlicher Ort der eigentlich nur zum wohnen geeignet ist. Ich bezweifle stark, dass sich jemals wieder solch ein Gigant in unseren unbemerkenswerten Ort verirren wird.
Mich würde es nicht wundern wenn die Betriebe aus Weilheim abwandern sobald sie zu einer gewissen Größe gewachsen sind( siehe Neumerkel, jetzt in Dettingen ansässig), weil man nun die finanziellen Mittel hat um das ländliche Dorf hinter sich zu lassen und in einen infrastrukturell stärkere Gegend abzuwandern, oder zumindest eine mit mehr Platz. Ich nehme mal frech an, dass der momentane Standort nur geduldet wird, weil entweder das Geld oder Alternativen Fehlen oder vergebens gehofft wird, dass seitens der Stadt neue Flächen frei werden. Sobald es ein endgültiges NEIN der Stadt gibt, werden wahrscheinlich viele Betriebe intern den Standortwechsel planen, dann heißt es abwarten und Tee trinken bis die Betriebe einen nach dem anderen verschwinden. Die umliegenden Kommunen bedanken sich herzlichst für die wachstumsreichen Firmen.
Wenn Stau herrscht wird der Verkehr schlecht sein, mit oder ohne Rosenloh, werden die Straßen weiterhin verstopft sein, seitens der Kritiker kommen hier keine Vorschläge. Einwohner frei für ganz Weilheim? Natürlich kommt mehr Verkehr nach Weilheim der jedoch durch die neue Straße umgelagert wird. Mit der neuen Straße wird es keinen Grund geben Weilheim zu durchfahren.
Man kann den Wasserstoff nur voranbringen wenn man es ihm auch ermöglicht. Sollen wir die E-Autos auch zum Teufel jagen weil sie weniger Leistung erbringen als Benziner? E-Autos sind nun auch nicht der Glanz der Technik, aber hier ist man viel gnädiger. Sich auch nur von einer Transportmöglichkeit abhängig zu machen, ist uns schon mehrmals zum Verhängnis geworden. Und das gleiche sollen wir nun mit E-Autos machen? Mir wäre es lieber wenn wir Wasserstoff als alternative haben.
Weilheim wird seinen ländlichen und verschlafenen Charakter nicht verlieren. Nur weil hier ein neues Industriegebiet entsteht bedeutet das nicht das wir auf einmal zu einer Metropole mutieren. Das Biosphärengebiet wird weiterhin existieren. Man wird weiterhin in Weilheim den Bordstein nach 17 Uhr hochklappen können. Für jüngere Leute hat Weilheim sowieso nichts zu bieten. Aber Hauptsache man erhält die Wiesen die immer wieder die Stadt mit dem liebevollen Geruch der Gülle verpesten und Wahrscheinlich zig Tausend Bienen als Kollateral vernichten. Ein Herber Verlust für die Umwelt.