Wir diskutieren über Details und haben das Große Ganze aus den Augen verloren.

Mir persönlich geht es grundsätzlich um die Versiegelung von wertvollem Ackerland und deren Auswirkungen auf die regionale Nahrungsmittelversorgung und die Auswirkungen auf die Umwelt…

  • Unser Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir warnt vor Handelskriege um Getreide
  • Unsere Bundesentwicklungsministerin Schulze warnt vor der größten Hungersnot seit dem 2. Weltkrieg und das nicht nur wegen der Ukraine Krise, in Zukunft erwarten uns vor allem Missernten durch den Klimawandel
  • Das Klimaziel mit 1,5 Grad von Paris wird laut Wissenschaft bis 2026 also in vier Jahren bereits überschritten

Da kommt mir der Bericht von Bürgermeister Bauer a. D. in den Sinn, wo über Landverbrauch durch Gewerbe und Wohngebiete berichtet wurde. Das war damals wahrscheinlich richtig: Es hat uns Arbeit und Wohlstand gebracht- allerdings kann es mit dem heutigen Wissen über die Zusammenhänge von Flächenverbrauch und Klimawandel ein „Weiter so“ nicht geben.

Wir entziehen uns dadurch unsere Lebensgrundlage, wir bräuchten jetzt schon drei Erden um unseren Verbrauch zu decken und nein, es gibt kein grenzenloses Wachstum.

Über die Firma Siemens kann man lesen, dass sie durch Umstrukturierung und Weiterbildung der Mitarbeiter es schafft, die Brennstoffzelle weiter zu entwickeln. Wäre das für die Firma Cellcentric nicht auch möglich? Oder ist es nicht nur der einfachste und kostengünstigste Weg auf dem Acker?! Übrigens zukunftsträchtig war auch die Firma KCN aus Holzmaden, der Traum platzte jedoch in Weilheim.

Baden-Württembergs Strom aus erneuerbaren Energien hat sich durch den höheren Verbrauch von 41% auf 37% reduziert.

Wenn jemand größere PV-Anlagen auf nichtlandwirtschaftlich genutzten Flächen bauen will, bitte gern, jedoch davon Wasserstoff zu produzieren ist ein Trugschluss.

Der Mehrenergiebedarf kann nur aus Altbach kommen. Aus Kohle von irgendwo her, zu Wasserstoff mit 40% Abwärme, bei der Umwandlung geht mindestens 3⁄4 vom Jahr in die Luft, dies ist extrem Umweltschädlich…

Hier noch ein paar Punkte, die mich bewegen:

Arbeitsplätze

Es gibt im Südwesten keine verfügbaren Arbeitskräfte ohne massiven Zuzug und der demografische Wandel kommt hinzu

Verkehrsentlastung

1500 Fahrzeuge mehr im Ortskern, davon 230 LKW im Ort täglich sind keine Verkehrsentlastung

Klima

Für mich ist Wasserstoff aus Kohlestrom umweltschädlich, außerdem haben wir schon heute mit Starkregen, Überschwemmungen, Hagel und Tornados in Deutschland zu kämpfen, und das Mitte Mai, was soll denn noch alles passieren bis wir es kapieren

Feuerwehr im Rosenloh

Es wird den Einsatzkräften nicht möglich sein, das Magazin ohne Sondersignal in einer angemessenen Zeit zu erreichen. Da sie wie alle anderen, speziell in den Stoßzeiten im Stau stehen werden

Verantwortung

Unsere Generation heute trägt auch ein großes Maß an Verantwortung unseren Kindern und Enkeln ggü. – wir müssen uns bewusst sein, dass unsere Entscheidung heute, deren Lebensgrundlage bildet, egal ob das das Segment, Verkehr in unserem Städtle oder die fehlenden regionalen Lebensmittel betrifft.

Und nun zum Beschluss des vorliegenden Bebauungsplans

Ich war immer der Meinung, dass wir hier von einem Gewerbegebiet reden für Cellcentric und ortsansässige Betriebe. Im Plan ist jetzt ein Industriegebiet ausgewiesen. Wo Lärmemissionen nicht nur von 6-22 Uhr, sondern 24 Stunden, und zwar bis zu 70 dB zulässig sind. Und nur am Rande, an der L1200, zur Wohnbebauung Kächele-Siedlung, wo etwas Gewerbe, mit hohen Gebäuden für etwas Lärmminimierung ausgewiesen ist.

Zum Vergleich:

Diese Lautstärke wird an der Autobahn A8 erreicht. Nachzusehen beim Kartendienst der LUBW. Dieser Daten nach holen wir uns die Autobahn direkt an den Ortsrand, und das sieben Tage die Woche.

Bernd Kautter zum Gewerbegebiet Rosenloh

Bitte sage niemand, das wird nicht so schlimm. Dies sind planungsrechtliche Grundlagen, die aus eigentumsrechtlichen Gründen nicht geändert werden können. (Auch nicht bei einem Verkauf)

Als Fazit kann man sagen, dass für örtliche Gewerbetreibende wie Heilemann und ProGlass oder ortsansässige Handwerker die nachhaltige Arbeitsplätze schaffen und in Weilheim Gewerbesteuer zahlen, kein Platz ist.

Über die Ausgleichsmaßnahmen naturschutzrechtlicher Art wurde bis jetzt noch nicht geredet. Was da noch auf uns zukommt, welche Flächen da noch der Landwirtschaft entzogen werden, das werden wir erst noch sehen.

Und Weilheim ist kein Dorf, in Dettingen/Uhingen und Donzdorf wurden neue Gewerbegebiete abgelehnt.

Bernd Kautter zum Gewerbegebiet Rosenloh

Link: -> Unsere Argumente